von Werner Scherer
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22 Juni, 2022
Am 8. Juni traf sich die Initiative „Erlensee fährt Rad“. Als Gast konnte Herr Thomas Wagner von der Stadtverwaltung Erlensee, dort anderem zuständig für Tiefbau und somit auch die Radweg-Infrastruktur begrüßt werden. Nach einem kurzen Resümee über das letztjährige Stadtradeln, und einen Ausblick auf dieses Jahr, nutzte Herr Wagner die Zeit, die Pläne hinsichtlich des neuen Radweges im Neubaugebiet Beune 2 darzulegen. Diesen fordert die Initiative seit dem Bekanntwerden der Flächennutzungspläne hierzu. Sehr zur Freude der Anwesenden konnte Herr Wagner, sozusagen druckfrische Pläne des neuen Radweges sowie der Anbindung an den bestehenden Radweg nach Bruchköbel zur Einsicht vorlegen. Er erläuterte ausführlich, wie die Ausgestaltung des Radweges durch das Mischgebiet Beune 2 umgesetzt werden soll. Auch erläuterte er, dass geschuldet seiner relativ späten Einbindung in das Projekt der Handlungsspielraum eingeschränkt war und Platzbedarf über die Grenze des beschlossenen Flächennutzungsplans hinaus nicht mehr berücksichtigt werde konnte. Dies führt unter anderem dazu, dass die Querung am Ende des Radweges von Bruchköbel kommend auf den neuen Radweg ohne bauliche Querungshilfen auskommen muss. Zumindest optische Markierungen und optische Fahrbahnverengungen (im Rahmen der bestehenden Infrastruktur) sind möglich. Außerdem soll das Ortschild ein Stück Richtung Kreisel versetzt werden, was dazu führt, dass die komplette Anbindung dann innerorts liegt. Auch dass der Radweg in seinem ersten Teil Abschnitt als kombinierte Fuß und Radweg ausgewiesen wird, ist - so Wagner - dem Platzbedarf geschuldet. Im weiteren Verlauf wird der Weg als kombinierter Rad- und Wirtschaftsweg, teils mit wassergebundener, teils mit asphaltierter Oberfläche realisiert. Auch eine Beleuchtung des Radweges ist berücksichtigt. Hierbei konnte Herr Wagner ausführen, dass die Beleuchtungsstärke so gewählt wurde, dass möglichst keine Beeinflussung nachtaktiver Insekten zu erwarten ist. Die Beleuchtung soll sich bedarfsgesteuert, wenn ein Radfahrer in den Radweg einfährt, aktivieren und sich auch selbstständig wieder deaktivieren. Dies dient zum einen dem Energiesparen und zum anderen zur Vermeidung von unnötiger Lichtverschmutzung. All das wurde von den Anwesenden sehr positiv aufgenommen. Es wird als Zeichen gewertet, dass die Stadt Erlensee künftig die Fahrradinfrastruktur vorantreiben will. Auch wenn sich „Erlensee fährt Rad“ eine Querungshilfe mit Fahrbahnteiler (wie etwa am Neuen Friedhof von Neuberg kommend) und im ersten Abschnitt getrennte Fußgänger und Fahrradwege gewünscht hätte, herrschte insgesamt Zufriedenheit. „Ich bin sehr erfreut, dass das Thema Radverkehr in Erlensee nun offensichtlich mehr in den Fokus rückt“, sagt Dieter Nentwig- einer der Initiatoren von „Erlensee fährt Rad“, „wir haben viele Aufgaben vor uns und werden uns bemühen, die Stadt Erlensee und Herrn Wagner weiterhin mit Ideen und Vorschlägen zu unterstützen.“ Die im letzten Jahr begonnene Initiative zur Verbesserung der Radabstellmöglichkeiten soll neuen Schwung bekommen. Herr Wagner will – auch auf Basis der bereits letztes Jahr erstellten Übersicht über vorhandene und fehlende Fahrradständer – prüfen, inwieweit vor öffentlichen Gebäuden die Situation verbessert werden kann. „Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Stadt Erlensee auch Gewerbetreibende bei der Anbringung von Fahrrad-Anlehnbügeln unterstütz. Eine gemeinsame Beschaffung der Anlehnbügel und Unterstützung des Bauhofs bei der Montage fände ich eine gute Lösung“, führt Werner Scherer von „Erlensee fährt Rad“ aus. „Unsere Initiative hat im letzten Jahr erste Erfolge gezeigt, in Verbindung mit der Stadt Erlensee kann noch viel mehr erreicht werden.“ Herr Wagner zeigte sich diesen Vorschlag gegenüber aufgeschlossen, wies allerdings auch auf die bürokratischen Schwierigkeiten und Kapazitätsgrenzen des Bauhofs hin. Insgesamt verging an dem Abend die Zeit so schnell, dass nicht alle Themen abschließend behandelt werden konnten. „Die Ausbau der Fahrradinfrastruktur in Erlensee ist bei vernünftiger Herangehensweise eine Möglichkeit, die bestehenden Verkehrsprobleme insbesondere in den alten Dorfkernen zu entschärfen. Außerdem verbessert es die Sicherheit von Schulwegen und den Wegen zu den Sportzentren, die im Wesentlichen von Kindern und Jugendlichen genutzt werden“, so Paul Heinelt von „Erlensee fährt Rad.“ Insgesamt war es ein sehr konstruktives Treffen, das Perspektiven für die zukünftige Verbesserung der Fahrrad-Infrastruktur in Erlensee eröffnete.